Buchtipp

Jessica J Lee: "Zwei Bäume machen einen Wald"

Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck

Naturkunden 68

Matthes & Seitz Verlag € 28,00

Vor Kurzem habe ich das Buch "Unter Staren" gelesen und vorgestellt, danach kam von Amélie Nothomb: "Psychopompos" dran und wieder spielen Vögel eine große Rolle in diesem biographischen Roman. Nach dieser Lektüre holte ich mir aus der Bibliothek ein älteres Buch von Jessica J.Lee: "Zwei Bäume machen einen Wald" und war nicht schlecht erstaunt, als auch in diesem dokumentarisch, biographischen Roman wiederum Vögel auftauchen. Das ist doch das schöne an Literatur, dass ich von Buch zu Buch hüpfen kann und es zeigen sich sehr oft Verbindungen zu den einzelnen Titeln.

Jessica Lees Eltern sind in China aufgewachsen, flohen dann nach Taiwan und zogen später nach Toronto in Kanada, dort wo sie auch geboren worden ist. Verbindungen zur Verwandschaft in Taiwan und China bestehen keine, bis sie Aufzeichnungen ihres Vaters entdeckt und Telefonnummern, die mehrfach angerufen worden sind und in die alte Heimat weisen.

"Zwei Bäume machen einen Wald" ist beileibe nur ein Familienroman, sondern, eine Reiseaufzeichnung mit Naturbetrachtungen in die verschiedensten Richtungen und eine Geschichtsschreibung Taiwans, wovon ich so gut wie nichts wusste.

Alleine die Beschreibungen ihrer Wanderungen durch die vielen hohen Berge auf der Insel sind einzigartig. Dazu immer wieder Erinnerungen an ihre Familie, verknüpft mit Poltik, Krieg und Flucht. Aber auch das Leben im jetzigen Taiwan, das ja in letzter Zeit immer intensiver von China bedroht wird, sind die Lektüre wert.

Die Bücher der Naturkunden-Reihe sind wunderschön gemacht und so macht die Lektüre noch mehr Spaß.

Eine Leseempfehlung der besonderen Art.

Ach, bevor ich es vergesse: Jessica J.Lee lebt in Berlin und hat ein Buch veröffentlicht, in der sie berichtet, wie/dass die alle Seen in Berlin durchschwommen hat.