Buchtipp
- samywiltschek
- vor 5 Tagen
- 1 Min. Lesezeit

Dorothee Elmiger: "Die Holländerinnen"
Hanser Verlag € 23,00
Gerade habe ich eine sehr gute Lesephase. Ich stolpere über Romane, die abseitig des Normalen sind und mich alle sehr begeistert haben.
Besprochen habe ich schon Katie Kitamuras: "Die Probe", danach kam Dorothee Elmigers: "Die Holländerinnen" und gestern habe ich Sarah Bernsteins: "Übung in Gehorsam" zuende gelesen, das 2023 für den Booker Preis nominiert war.
Jetzt also zu Dorothee Elmiger und ihren Holländerinnen.
Ein Buch, das ich kaum beschreiben kann. Eine Rahmenhandlung folgt auf eine nächste, eine Geschichte jagt die andere. Anspielungen ohne Ende. Werner Herzog, Christoph Schlingensief, Milo Rau, viele Romane und eine Rastlosigkeit, wie ich selten gelesen habe.
Etwas zum Inhalt: Eine ungenannte Autorin soll eine Poetikvorlesung halten. Sie steht am Pult, der Saal ist mager gefüllt und anstatt über ihr Werk zu sprechen, redet sie über ihre Reise in den peruanischen Urwald. Ihr literarisches Werk sei nutzlos, ihre Arbeit gescheitert. Deshalb also ein Bericht über diese Reise, zu der sie ein bekannter Theatermacher eingeladen hat. Sie solle alles, aber auch wirklich alles dokumentieren, damit daraus eine Aufarbeitung über das Verschwinden zweier junger Holländerinnen entstehen kann. Genau dort, wo sich das komplette Team trifft, verliert sich auch die Spur der beiden jungen Frauen.
Dorothee Elmiger erzählt aber nicht stringent, sondern reiht Geschichten, Episoden, äußerst merkwürdige Geschichten aneinander, die ihr, der Erzählerin zugetragen worden sind.
Es ist eine Reise in die Finsternis, durch den Dschungel, den Regen, aus der Zeitspirale gefallen. Wortgewaltig nimmt uns die Autorin mit auf die Reise in diese fremde Welt und wieder zurück zur Peotikvorlesung.
Eine Leseherausforderung, die sich absolut lohnt.
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