Buchtipp
- samywiltschek
- 30. Juli
- 1 Min. Lesezeit

Robert MacFarlane: "Sind Flüsse Lebewesen?"
Ullstein Verlag € 29,99
Robert Macfarlane dürfte der bekannteste Schriftsteller im Bereich des "Natural Writings" sein. Sein Buch "Alte Wege" ist jetzt schon ein Klassiker.
In diesem Bericht macht er sich wieder auf und reist nach Ecuador, nach Indien und Kanada und beschäftigt sich mit drei sehr besonderen Flüssen. Die AnwohnerInnen kämpfen um diese Gewässer, da sie für die Wasserversorgung der Region wichtig sind, aber u.a. total verschmutzt sind. Gleichzeitig sind diese Flüsse wichtige Träger von Mythen, Geschichten und Geistwesen, die wie Persönlichkeiten behandelt werden. Und das ist auch ein Grund, warum indigene Völker dort das Recht eingefordert haben, dass diese Flüsse als rechtliche Person bei Gericht auftreten dürfen.
MacFarlane, schreibt gleich zu Beginn, das er (oder wir) gar nicht so weit zu reisen haben. Sein Heimatfluss Wye in Wales ist so verkümmert und verschmutzt, da er nur als Wirtschaftsgut gesehen wird. Flüsse werden überall als Transportwege, als Kühlmittel, usw. benutzt und dementsprechend wird mit ihnen umgegangen.
Vor nicht all zu langer Zeit waren der Rhein und die Donau noch Persönlichkeiten voller Geistwesen, Mythen und Gedichte. Jetzt stauen sich die Frachtschiffe im Sommer bei Niedrigwasser.
MacFarlane verbindet seine Aufzeichnungen, seine Erkenntnisse mit vielen biografischen Berichten von AnwohnerInnen und AktivistInnen, die für diese drei obengenannten Flüsse kämpfen. Flüsse verdienen Dankbarkeit, Respekt und Schutz.
Wieder ein sehr besonderes, herausgefallenes Buch des Autors, dem ich viel Aufmerksamkeit wünsche.





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