Filmtipp
- samywiltschek
- 30. Juni
- 1 Min. Lesezeit

"Zikaden"
Ein Film von Ina Weisse
U.a. mit Saskia Rosendahl und Nina Hoss
"Zikaden" ist ein ruhiger Film, bei dem ich aber nie wusste, was da alles noch passiert. Wird das doch noch zu einem Psychofilm?
Was verbirgt Anja, die eigentliche Hauptperson? Kommt es noch zu einem Unfall mit deren kleinen Tochter Greta? So saß ich also voller Spannung im kaum besetzten Saal, betrachtete die schönen Bilder, die sommerliche Landschaft und perfekt ausgeleuchtetem Wohnungen.
Isabell ist die Tochter eines bekannten Architekten, der seid Jahren im Rollstuhl sitzt und unter seiner Eingeschränktheit leidet. Isabell pendelt zwischen ihrer Wohnung, dem Zuhause ihrer Eltern und dem Ferienhaus in Brandenburg. Immer bereit ihrer Mutter bei der Pflege des Vaters beizustehen. Zusätzlicher Stress mit ihrem Ehemann macht ihr Leben nicht leichter.
Dort wo das Ferienhaus steht lebt Anja. Als alleinerziehende Mutter versucht sie mit prekären Jobs über die Runden zukommen, lebt mit dem absoluten Minimum und kann ihre kleine Tochter nicht betreuen, wenn sie auf Arbeit ist. Dieses Verwahlosen ist einer der Spannungsbögen, bei denen ich gehofft habe, dass dies gut ausgeht.
Im Gegensatz zu Isabell ist Anja nicht zu durchschauen. Sucht sie bewusst die Nähe zu reichen Städterin? Ist dies alles nur Berechnung? Nutzt sie die finanzielle Unabhängigkeit Isabells aus.
Dies bleibt bis zum Schluss offen.
Hier prallen zwei Welten aufeinander, die normalerweise nebeneinander einhergehen. Der Film zeigt keine Lösung, aber viele kleine Szenen, die zu einem gemeinsamen Weg führen könnten, aber abrupt abrechen, oder in eine andere Richtung weitergehen.
Ein Film, der noch lange nachhallt, weil er an unser Innerstes kratzt.
Trailer:
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